Stories

DIE FUNKTION

Manchmal findet sich offenbar nur ein sehr langweiliges Wort, um etwas wirklich Großartiges zu beschreiben. Lexikon: „Funktionstextilien sind Kleidungsstücke und Heimtextilien, die aus Fasern, Garnen, Stoffen, Geweben mit funktionellem Mehrwert bestehen“. Die Basis unserer Arbeit ist so ein Funktionstextil - Wolle! Der Mehrwert für Euch? Wolle kann bis zu 30 Prozent des Eigengewichts an Feuchtigkeit speichern, ohne nass zu wirken und ist bis zu einem gewissen Grad wasserabweisend. Auch Schmutz und Gerüche haben schlechte Karten. Durch die Faserstruktur der Wolle können sich Schweiß und Bakterien schwer festsetzen. Zudem ist Wolle natürlich und dauerhaft antibakteriell: Das Protein Keratin in der Wollfaser baut fleißig Bakterien ab. Ganz von allein!

UNSER ELDUVÍK

Als Anja und Francesco an einem kalten Januartag des Jahres 2013 eine TV Dokumentation über die Färöer sehen, trifft es sie beide mitten ins Herz. Nach einem spontanen Kurzurlaub auf dem rauen, abgelegenen Archipel im Nordatlantik erkennen sie ihre große Chance auf Veränderung in einem kleinen Haus mit Meerblick, das auf der Insel Eysturoy steht; in Elduvík. Das Dorf, das sie zu ihrem zweiten Zuhause machen. Erstmals schriftlich erwähnt wird Elduvík im „Hundebrief“, einem mittelalterlichen Dokument, das regelt, wie viele Hunde in Dörfern gehalten werden dürfen. Damit ist Elduvík in jedem Fall über 620 Jahre alt. Geschichten gibt es viele über Elduvík; sie handeln von Elfen, einem verborgenen Schatz und versunkenen Schiffen.

DIE WOLLSAMMLUNG

Am Hang. Eine alte Steinmauer lädt zum Sitzen ein. Ein Wind geht. Ein Vogel singt. Sommer auf den Färöern. Der Weg, der die Männer über Bergkämme, Geröll und uralte Trampelpfade bis hierher geführt hat, war beschwerlich und steil. Nur wer sich auskennt, kann ihn gehen. Zu dicht die Klippen, an denen die Schafe grasten, 300 Meter weiter unten die trügerisch glitzernde See. Zu gefährlich das Laufen in diesem Gelände und Treiben der Tiere über Stock, Stein und Gras. Schafschur auf den Färöern ist eine Gemeinschaftsaktion. Nachbarn, Freunde, Verwandte und Bekannte bilden Teams und treiben die Schafe in Formation hinab in die Täler und Dörfer. Das dauert Stunden. Und dann beginnt die jährliche Schur. Sie muss vollzogen werden. Und das aus gutem Grund.